Wasserentnahme

Wasserentnahme bei der Feuerwehr

Die Feuerwehren nutzen zur Brandbekämpfung in 98% der Brandeinsätze Wasser als Löschmittel. Doch welche Möglichkeiten der Wasserentnahme stehen zur Verfügung!?

  1. Feuerwehrfahrzeuge mit eingebauten Löschwasserbehältern (TLF, LF)
  2. Das örtliche Wasserversorgungsnetz (Unterflur oder Überflurhydranten)
  3. Löschwasserbehälter
  4. Unabhängige Löschwasserversorgung/Offene Gewässer (Flüsse, Bäche, Seen)

Die Wasserentnahme spielt bei den Feuerwehren eine zentrale Rolle, da Wasser das wichtigste Löschmittel ist. Es gibt verschiedene Methoden der Wasserentnahme:

Offenes Gewässer:

Wasser wird mit Hilfe von Pumpen und Saugschläuchen aus offenen Wasserentnahmestellen wie Bächen, Seen, Flüssen oder Löschteichen entnommen. Gegebenenfalls muss ein Bach hierzu angestaut werden. Ein Nachteil dieser Methode ist, dass das Wasser aus offenen Gewässern sich weniger gut zur Schaumbildung eignet, da mehr Schaummittel benötigt wird und die Qualität des Schaums möglicherweise schlechter ist. Zudem darf mit Wasser aus offenen Gewässern kein Löschwassertank befüllt werden, sodass der Maschinist keine "Pufferung" betreiben kann. Bei der Pufferung wird ankommendes Wasser in den Tank geleitet, während das abgehende Wasser aus dem Tank entnommen wird. Dies gewährleistet, dass immer ein Wasserstand im Tank bleibt, der bei kurzzeitigem Ausfall der Wasserversorgung genutzt werden kann.

Unterflurhydrant und Überflurhydrant:

Wasser wird durch Überflurhydranten oder durch ein Standrohr an einem Unterflurhydranten aus dem öffentlichen Wassernetz entnommen, über B-Schläuche zur Pumpe (Tragkraftspritze oder Löschfahrzeug) geleitet und von dort weiter gefördert. Da es sich bei diesem Wasser um Trinkwasser handelt, kann es zur Pufferung verwendet werden. Zudem ist die Schaumerzeugung einfacher. Allerdings ist die Menge des entnehmbaren Wassers durch die Dicke der Rohrleitung zum Hydranten begrenzt. Es kann vorkommen, dass die Pumpe versucht, mehr Wasser zu fördern, als durch das Zuleitungsrohr nachfließen kann. Um zu verhindern, dass die Rohre des Wassernetzes beschädigt werden, wird zwischen B-Leitung und Pumpe ein Sammelstück gesetzt, das in diesem Fall Luft ansaugt und so die Beschädigung der Rohre verhindert.

Bereich 1: Bezeichnung in Kurzzeichen der Einbauarmatur. In der Regel steht ein „H“ für Hydrant. Unter Umständen können andere Kurzzeichen für verschiedene Sonderhydranten stehen.

Bereich 2: Innendurchmesser der Versorgungsleitung in Millimetern.

Bereich 3: Abstand in Metern und Dezimetern zwischen Schild und Hydrant vom Schild nach links gemessen.

Bereich 4: Abstand in Metern und Dezimetern zwischen Schild und Hydrant vom Schild nach rechts gemessen.

Bereich 5: Abstand in Metern und Dezimetern zwischen Schild und Hydrant vom Schild gerade gemessen.

Bereich 6: Bauteilnummer zur eindeutigen örtlichen Zuordnung in einem Versorgungsgebiet (Stadt oder Gemeinde). Je nach Betreiber nicht angegeben.



Offenes Gewässer

Wassertrupp und Schlauchtrupp

Der Wassertruppführer bestimmt durch Kommando „... Saugschläuche!“ die Anzahl der benötigten Saugschläuche.

Der Wassertrupp unterstützt den Maschinisten auf dessen Kommando bei der Abnahme der fahrbaren Schlauchhaspel.

Der Schlauchtrupp unterstützt den Wassertrupp. Hierbei steht Führer hinter Führer und Mann hinter Mann.

Die Saugschläuche werden vom Wasser- und Schlauchtrupp neben das Fahrzeug gestellt und auf Kommando vom Wassertruppführer angehoben.

Der Wassertrupp kuppelt, beginnend am Saugkorb; der Schlauchtrupp unterstützt.

Sobald alle Saugschläuche gekuppelt, die Ventil- und gegebenenfalls die Halteleine angebracht sind, kommandiert der Wassertruppführer „Saugleitung zwischen Fahrzeug und Gewässer!”

Der Maschinist kuppelt die Saugleitung ans Fahrzeug und sichert die Leinen. Der Wassertruppführer gibt dann das Kommando „Saugleitung zu Wasser!”

Die Trupps bringen die Saugleitung zu Wasser.

Der weitere Einsatzablauf erfolgt wie beim Einsatz mit Bereitstellung bei Wasserentnahme aus Hydranten.