Bei Bränden an oder in Gebäuden mit Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) gelten spezielle Vorsichtsmaßnahmen, da diese Anlagen selbst bei einer Trennung vom Stromnetz weiterhin elektrische Energie erzeugen können. Dies stellt eine ernsthafte Gefahr für Einsatzkräfte dar. Zudem erschweren PV-Anlagen häufig den Zugang zum Brandherd und können die Brandbekämpfung erheblich behindern. Auch die bei der Verbrennung entstehenden Schadstoffe erfordern besondere Schutzmaßnahmen.
PV-Module erzeugen bei ausreichender Lichtzufuhr weiterhin Gleichstrom, auch bei diffusem Licht oder Bewölkung. Diese Spannung kann lebensgefährlich sein und bleibt bestehen, solange Licht auf die Module fällt.
Die auf dem Dach montierten Module und ihre Unterkonstruktion können den Zugang zum Dachinneren behindern oder unmöglich machen.
Lose oder beschädigte Komponenten – insbesondere bei Montagesystemen aus Aluminium – können herabfallen und Einsatzkräfte verletzen.
Beim Brand von PV-Anlagen entstehen durch verbrennende Kunststoffanteile in Kabeln und Modulen toxische Gase wie Blausäure oder Salzsäure. Diese erfordern den Einsatz von Atemschutz.
Wasser, das mit stromführenden Teilen in Berührung kommt, kann zu Stromschlägen führen. Daher ist bei der Anwendung von Löschwasser ein Sicherheitsabstand einzuhalten.
Brände entstehen häufig durch Installationsfehler, mangelhafte Wartung oder defekte Komponenten. Eine fachgerechte Planung, Installation und regelmäßige Kontrolle sind daher essenziell.
Die Brandbekämpfung an Photovoltaikanlagen erfordert spezielles Wissen, besondere Vorsichtsmaßnahmen und geeignete Ausrüstung. Nur so lassen sich die Gefahren für Einsatzkräfte und Umwelt effektiv minimieren.