Einsatzablauf

Notruf

Das Ausrücken der Feuerwehr beginnt in fast allen Fällen mit einem eingehenden Notruf über die Telefonnummer 112. Dieser wird in einer Leitstelle entgegengenommen. In dieser Feuerwehr-Einsatzzentrale (FEZ) fragt ein Disponent den Anrufer nach Einzelheiten (fünf W-Fragen) und gewinnt daraus ein erstes Lagebild, anhand dessen Feuerwehrkräfte und Fahrzeuge disponiert werden.

Alarmierung

In der Feuer- und Rettungswache wird mit einem Alarmlicht, einem Alarmgong und einer Lautsprecherdurchsage der Alarm ausgelöst. Eine Alarmdepesche enthält für die Fahrzeugführer Einsatzort und -art, eine Anfahrtsbeschreibung und weitere Informationen. Das Löschteam zieht sich rasch Einsatzkleidung an, besetzt die Fahrzeuge, und mit Martinshorn und Blaulicht geht es zum Einsatzort. Die Feuerwehr hat Wegerecht!

Anfahrt zum Einsatzort

Schon während der Anfahrt erkundet der Löschzugführer auf der Karte die Lage des Brandobjekts sowie die Raumverhältnisse mit Stell- und Wendemöglichkeiten. Beim Eintreffen verschaffen sich der Löschzugführer und die Gruppenführer einen Überblick über die Situation vor Ort. Die Durchsuchung des Gebäudes ist ebenso geboten wie die Befragung von Beobachtern des Brands. Zwischen der Alarmierung und ersten Handlungen am Brandort vergehen meist nur etwa zehn Minuten.

Planung

Aus den eingezogenen Informationen gewinnt das Löschteam ein präzises Lagebild, anhand dessen der Einsatz geplant werden kann. Verschiedene Gefährdungspotenziale werden erkannt und gegeneinander abgewogen, bis Sicherheit über die am dringlichsten zu bekämpfende Gefahr besteht und nachgeordnete Gefahrenlagen erwogen werden können.

Brandbekämpfung

Der Löschzugführer fällt einen Entschluss über das weitere Vorgehen und erteilt den Gruppenführern einen Einsatzbefehl mit Lageeinweisung, etwa: „Brandbekämpfung im Erdgeschoss, vor!“ Je nach Situation können weitere Kräfte oder Rettungsdienste angefordert werden. Der ebenfalls am Einsatzort eingetroffene Kommandant übernimmt die Koordination und ist Ansprechpartner für Polizei, Behörden und Presse.

Einsatzende

Ist das Feuer gelöscht und die gefährdeten Personen in Sicherheit gebracht, wird das Brandgebäude mittels Überdruckbelüftung rauchfrei gemacht. Eventuell sind Nachlöscharbeiten nötig, bei denen mit verminderter Mannschaftsstärke letzte Glutnester, Hindernisse oder Brandschutz beseitigt werden. Nach der Materialverladung auf die Fahrzeuge tritt die Löscheinheit die Rückfahrt in die Feuerwache an. Dort wird der erfolgte Einsatz umfassend dokumentiert.

Brandwache

Wenn am Brandort die Gefahr eines Wiederaufflammens besteht, liegt es im Ermessen des Einsatzleiters, eine zurückbleibende Brandwache zu bestimmen. So kann insbesondere in Industrieanlagen und an kritischer Infrastruktur die Gefahr von unentdeckten Schwelbränden sofort begegnet werden.